Webinar: PassAGEn. Wissenschaftliches und künstlerisches Wissen von biographischen Übergängen im Alter

Im Sommersemster 2020 biete ich im Rahmen der Stiftungsdozentur des Arbeitsbereichs für Interdisziplinäre Gerontologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main das geplante Blockseminar nun als Webinar an: „PassAGEn. Wissenschaftliches und künstlerisches Wissen von biographischen Übergängen im Alter“!

Es beginnt am Freitag, den 8. Mai 2020 mit einer Videokonferenz von 14.00 – 18.00 Uhr (Pausen inklusive). Weitere Videokonferenzen schließen sich am 22. Mai, 5. Juni, 19. Juni und 3. Juli, ebenfalls von 14.00 – 18.00 Uhr an.

Die Einscheibungsmodalitäten der Universität des 3. Lebensalters an der Goethe-Universität Frankfurt finden Sie hier.

Mitten in dieser einschneidenden globalen Krise, in der wir uns gerade befinden, beschäftigen wir uns im Webinar mit dem Phänomen des Übergangs.

Übergänge, Statuspassagen, kritische Lebensereignisse, Transitionen, Entwicklungsaufgaben im Lebenslauf – es gibt eine Vielfalt wissenschaftlicher Konzeptionen aus unterschiedlichen Disziplinen, die das Phänomen von Entwicklungsschritten, Krisen oder tiefgreifenden biographischen Veränderungen theoretisch zu fassen und die Formen der biographischen Bewältigungs- und Umgangsweisen empirisch nachzuvollziehen suchen.

Das Konzept der Statuspassagen bezieht sich auf mit dem jeweiligen Lebensalter verbundene Rollenerwartungen. Gleichzeitig wird in postmodernen Gesellschaften eine Entgrenzung und Destandardisierung des Lebenslaufs konstatiert: Mit dem Lebensalter verbundene normative Erwartungen verändern sich und verlieren zunehmend ihre Selbstverständlichkeit. Auf diese Weise vervielfältigen sich die Übergangssituationen und die Ansprüche an die subjektive Biographizität als die Fähigkeit, eigene Erfahrungen an neue gesellschaftliche Herausforderungen anzupassen und die eigene Lebensgeschichte entsprechend zu erzählen.

Wir konzentrieren uns im Webinar auf das Wissen über biographische Übergänge im reiferen Lebensalter: z.B. den Übergang in den sogenannten Ruhestand. Dabei stellen wir unterschiedliche Wissensformen und Wissensdiskurse über biographische PassAGEen gleichberechtigt nebeneinander. In einem ersten Schritt werden wir in den Blockveranstaltungen des Webinars jeweils zentrale wissenschaftliche Konzeptionen von biographischen Übergängen analysieren. Im Anschluss daran werden die theoretischen Konzeptionen mit unserem biographischen Erfahrungswissen sowie künstlerischen RePräsentationen von Übergängen in Literatur, Film und Kunst (Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt) konfrontiert. Dabei arbeiten wir die Unterschiede der jeweiligen Wissensformen heraus.

Leitend sind folgende Fragen: Wie erzählen wir biographische Übergänge? Was unterscheidet das wissenschaftliche Wissen vom Erfahrungswissen? Wie werden biographische Übergänge in den Künsten performativ inszeniert? Welches Wissen über Übergänge findet sich in den zeitgenössischen Künsten? Werden die wissenschaftlichen Konzeptionen durch das Wissen der Kunst bestätigt oder erschließen sich in ihnen ggf. sogar Interventionen gegen das sozio-kulturell bestimmte ‚Lebenslaufregime‘ und somit neue Perspektiven für die Übergangsforschung?

Ich lade Sie ausdrücklich dazu ein, auch die aktuelle Krisen- und Übergangsphase in Zeiten von Corona aus diesen unterschiedlichen Perspektiven in den Blick zu nehmen und zu diskutieren, welche Anforderungen sie an Menschen unterschiedlicher Lebenslagen und Lebensalter gerade stellt.

Begeben wir uns gemeinsam auf eine virtuelle Erkundungs- und Erforschungs-Reise von PassAGEn, die wir selbst erfahren haben, die wir gerade erleben und von PassAGEn wie sie in Literatur, Film und den Künsten dargestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie im Online-Vorlesungsverzeichnis der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Ich freue mich auf Sie und grüße Sie herzlich!

Ihre Miriam Haller